Videosequenzen bei theoretischer Führerscheinprüfung: Die Bilder werden laufen lernen…

Kein Scherz: Ab dem 1. April werden neben Aufgaben mit Text und statischen Abbildungen auch kleine Filmsequenzen in der theoretischen Führerscheinprüfung am PC eingesetzt.

Kein Scherz: Ab dem 1. April werden neben Aufgaben mit Text und statischen Abbildungen auch kleine Filmsequenzen in der theoretischen Führerscheinprüfung am PC eingesetzt. Der Einsatz dieser dynamischen Situationsdarstellungen fußt auf der Erkenntnis, dass die Wahrnehmung von verkehrsrelevanten Informationen, die Einschätzung von deren Sicherheitsbedeutung und der mögliche Situationsfortgang per Videosequenz besser erkannt werden können, als durch Fotos oder grafische Skizzierungen. Solche Verbesserungen sind laut TÜV NORD möglich, weil seit 2010 in Deutschland flächendeckend die theoretische Führerscheinprüfung nur noch am PC absolviert wird.

Der Leiter der Technischen Prüfstelle bei TÜV NORD und hier oberster Führerscheinprüfer, Rainer Cyganski, erläutert: „Die Entwicklung der Prüfungsaufgaben mit dynamischer Situationsdarstellung wurde durch umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen begleitet. Neben den Wahrnehmungsvorteilen zeigte sich auch, dass die Fahrschüler die dargestellten Armaturen und Spiegel des simulierten Fahrzeugs situationsangemessen nutzen und dabei auch den rückwärtigen Verkehr beobachten können“.

Der Einsatz der 15 Sekunden langen Videosequenzen bietet gegenüber den Aufgaben mit textlichen Beschreibungen oder statischen Abbildungen zahlreiche Vorteile.

So wird der Situationsverlauf durch den kurzen Film leichter verständlich und vollständig dargestellt, so dass auf lange textliche Beschreibungen verzichtet werden kann.

Die Anforderungen der Prüfungsaufgaben können realitätsangemessener gestaltet werden, da nun auch Differenzgeschwindigkeiten, Verzögerungen, Beschleunigungen und potentielle Gefahren abgebildet werden können.

Die Aufgaben können nicht nur Faktenwissen erfassen, sondern auch Handlungswissen wie das Beurteilen von Situationsverläufen oder die Auswahl von notwendigen Reaktionen auf Gefahren.

Durch die höhere Realitätsnähe fördern die Aufgaben zudem die Verzahnung von theoretischer und praktischer Ausbildung.

Die Videosequenzen können vom Prüfling bis zu 5 mal angesehen werden, bevor zur Fragestellung und zu den (drei) Antwortmöglichkeiten gewechselt werden muss.

Im Grundstoff aller Führerscheinklassen (ausgenommen Mofa) werden ab April mindestens zwei Aufgaben mit statischen Abbildungen durch solche mit Videosequenzen ersetzt. Das heißt, dass die Gesamtzahl der Aufgaben pro Prüfung unverändert bleibt. Insgesamt gibt es im amtlichen Fragenkatalog bisher aber 51 Aufgaben mit Filmsequenzen, auf die in den Prüfungen zugegriffen wird.

Zusätzlich kommen noch 246 neue statische Aufgaben als Ersatz für bisherige Fragestellungen zum Einsatz, die wegen der Neufassung der Straßenverkehrsordnung und aufgrund von neuen Erfahrungswerten überarbeitet wurden.

Über die TÜV NORD GROUP

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